Globale Altkleiderberge abarbeiten

Umweltschonende und fair produzierte Mode, die den Anspruch hat, eine Alternative zu Fast Fashion zu sein – ist das möglich? Das Label «Rework» zeigt wie’s geht.

Geschäftsführer Kaspar Schlaeppi in der Sortierfabrik von Rework / © zVg

Das Konzept ist simpel, aber kreativ: Rework macht sich die globalen Altkleiderberge zu Nutzen, ganz nach dem Motto «Abfall ist eine Ressource am falschen Ort». Für die Kollektionen werden Gebrauchtkleider verwendet, aufgetrennt, nach eigenen Schnittmustern zugeschnitten und neu zusammengenäht.

«Je mehr wir uns mit der Idee befassen, desto überzeugter sind wir, einen Weg gefunden zu haben, der den Konsum von Mode ohne schlechtes Gewissen möglich macht», erklärt Kaspar Schlaeppi, Geschäftsleiter von Rework, der sich zusammen mit der Designerin Laura Weber bereits seit über einem Jahrzehnt für die Kreislaufwirtschaft stark macht. «Es wird keine Anbaufläche und kein Wasser benötigt, um ein Kleidungsstück von Rework zu produzieren. Und im Unterschied zum klassischen Secondhandkleiderverkauf haben wir Gestaltungsmöglichkeiten. Wir können unterschiedliche Grössen anbieten und mit dem Zeitgeist gehen.»

Um bezahlbare Preise zu garantieren, geht Rework allerdings Kompromisse ein, beispielsweise mit der Produktion im Ausland. «Wir arbeiten aber nicht mit sogenannten Partnerfabriken zusammen, wie dies die meisten anderen Kleidermarken tun, sondern haben in Indien und Thailand unsere eigenen Nähateliers aufgebaut», erklärt Schlaeppi. «So behalten wir die volle Kontrolle über die Arbeitsbedingungen und Löhne.» Ein Teil der Produktion findet allerdings direkt in den Schweizer Verkaufsläden statt.

Seit letztem Samstag hat Rework einen neuen Shop im Zollhaus Zürich, in dem sich auch ein kleines Schneideratelier befindet. Hier kann man auch eigene Kleidung umnähen oder reparieren lassen.

www.rework.ch