Kleinbauern gegen Pestizide

Die Biobauern am Iguaçu sagen "Chega!" (portugiesisch für "Es reicht!"): Seit zwanzig Jahren produzieren sie Biosoja, doch jetzt bedrohen Spuren des Pestizids Endosulfan in der Ernte ihre Existenz - ohne dass sie das Gift selbst angewendet haben. Mehrere hundert Biobauern im Süden Brasiliens wehren sich nun für ihr Recht, pestizidfrei zu produzieren, und fordern ein sofortiges Verbot von Endosulfan.

Capanema liegt im Süden von Brasilien, nahe der weltberühmten Wasserfälle von Iguaçu. Bereits Mitte der 80er Jahre haben Landwirte in Capanema angefangen auf Pestizide zu verzichten, weil sie beobachteten, wie Menschen bei deren Anwendung krank wurden. Heute bewirtschaften über 300 Familien in Capanema und Umgebung ihre Felder biologisch und schützen so den Fluss und das Biosphärenreservat von Iguaçu.

Doch nun weist ihre Sojaernte Spuren von Endosulfan auf und ihr Verkauf als Biosoja ist in Frage gestellt. Was ist passiert? In der Region wird intensive Landwirtschaft betrieben, wobei Endosulfan zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt wird. Das Pestizid verdunstet nach der Anwendung und wird in der Umwelt nur langsam abgebaut. Dies führt dazu, dass es sich in der ganzen Umgebung verbreitet – auch auf den Biofeldern.

In diesem Jahr wurde in der Region fast doppelt so viel Endosulfan verkauft wie in den Vorjahren. Der Verdacht drängt sich auf, dass die Agroindustrie vor einem allfälligen weltweiten Verbot ihre Lager bei den Bauern im Süden entsorgt. Dabei gilt Endosulfan weltweit als eines der gefährlichsten Pestizide, die noch auf dem Markt sind.

Die Biobauern von Capanema sagen „Chega! - Es reicht!“. Sie kämpfen für ihre Existenz als Biolandwirte und fordern ein sofortiges Verbot von Endosulfan. Unterstützen Sie jetzt ihre Petition an die brasilianische Regierung mit Ihrer Unterschrift!

Link zur Kampagne: www.chega.org