Nahtoderlebnisse sind keine blossen Halluzinationen, sondern messbare neuronale Prozesse
Eine Studie aus den USA untersucht NDEs als Bewusstseins-Phänomen

Nahtoderfahrungen (NDEs) sind tiefe, prägende Erlebnisse in Grenzsituationen, möglicherweise durch neuronale Prozesse erklärbar. Die Studie verbindet Parapsychologie mit Neurowissenschaften und provoziert Diskussionen über das Jenseits. Sie können das Bewusstsein in Grenzsituationen "umverdrahten" und langfristig prägen.

NDEs treten bei ca. 10–20 % der Herzstillstand-Überlebenden auf und umfassen typischerweise: Außerkörperliche Wahrnehmungen (OBEs). Dazu gehören Tunnel-Licht, Lebensrückblick oder Begegnungen mit Verstorbenen, Gefühle von Frieden, Zeitlosigkeit und transzendenter Verbundenheit. Die Studie der Division of Perceptual Studies (DOPS) an der University of Virginia in Charlottesville, USA legt nahe, dass NDEs durch eine Kaskade neurophysiologischer Prozesse entstehen, ausgelöst von Bedrohungen wie Hypoxie (Sauerstoffmangel), Hyperkapnie (CO₂-Überschuss) und erhöhter neuronaler Erregbarkeit.

Diese Prozesse sind evolutionär konserviert: Das Gehirn "simuliert" in der Krise einen sicheren Zustand, um Panik zu vermeiden. Eine Meta-Analyse (2025) bestätigt: NDEs sind kulturell unabhängig, aber neuronal universell. Die Charlottesville-Studie hebt hervor, dass NDEs das Leben nachhaltig umgestalten: 80 % der Betroffenen berichten von reduzierter Todesangst, gesteigertem Sinngefühl und mehr Empathie. Viele werden spiritueller oder altruistischer. NDEs reduzieren Suizidraten um 50 % bei Betroffenen.