NATO unter Schock wegen Friedensverhandlungen in Moskau
Es ist Zeit, das Bündnis endgültig aufzulösen, schreibt das Schiller-Institut
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Marek Studzinski / unsplash.com

Der US-Sonderbeauftragte Steve Witkoff traf sich am 2. Dezember in Moskau zu einem fünfstündigen Gespräch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin, um die Vorschläge der USA zur Beendigung des Krieges in der Ukraine zu erörtern.

Ersten Berichten zufolge zeigten sich beide Seiten optimistisch, eine Einigung zu erzielen, auch wenn es noch zu früh ist, um zu sagen, was dies bedeuten würde. Außerdem einigten sich beide Seiten laut Kreml-Berater Uschakow darauf, keine Details der Verhandlungen preiszugeben.

Doch selbst dieser bescheidene Schritt reichte aus, um Schockwellen durch die transatlantische Welt zu senden und lässt eine Neuordnung der internationalen Beziehungen erahnen.

Erweitert man den Blick, sieht man folgende Situation: Außenminister Marco Rubio nimmt nicht an dem Treffen der NATO-Außenminister am 3. Dezember in Brüssel teil – eine seltene Abwesenheit, die die NATO-Allianz insgesamt verunsichert hat.

Stattdessen entsendet die Trump-Regierung den stellvertretenden Außenminister Christopher Landau, der Anfang des Jahres auf dem Kurznachrichtendienst X schrieb, die NATO sei „eine Lösung auf der Suche nach einem Problem“. [Der Tweet wurde Landau zugeschrieben, ist aber offenbar gelöscht worden oder hat nie bestanden. Landau hat sich aber verschiedentluich kritisch zur Nato geäussert: hier, hier und hier].

In ganz Europa haben die Regierungen verzweifelt versucht, sich in den Verhandlungsprozess zwischen den USA und Russland einzuschalten. Dies ist jedoch offenbar gescheitert, da Witkoff und Putin sich in Moskau unmittelbar gegenüber saßen.

Am Tag zuvor hatte der Chef der deutschen Bundeswehr, Christian Freuding, gegenüber The Atlantic offenbart, dass die Kommunikation mit seinen Kollegen in Washington „abgebrochen, wirklich abgebrochen“ sei [nexta tv] Dies unterstreicht noch einmal, wie sehr die europäischen Nationen außen vor gelassen werden.

Die Zeichen sind für alle, die Augen haben, deutlich zu sehen: Die Ukraine hat den Krieg praktisch verloren und die Kriegsparteien innerhalb der NATO sind felsenfest entschlossen, ihn trotzdem fortzusetzen.

Hochrangige NATO-Vertreter wie Admiral Giuseppe Cavo Dragone haben sogar Präventivschläge gegen Russland vorgeschlagen. Im Pazifik expandiert die NATO, um auch China ins Visier zu nehmen. Dies geht aus den Gesprächen vom 1. Dezember zwischen dem Generalsekretär des Bündnisses und der neuen japanischen Premierministerin über eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Japan und der NATO hervor. …

Ein weiteres enormes Bedrohungspotenzial geht von der fanatischen Fraktion um US-Aussenminister Marco Rubio aus, die einen Regimewechsel in Venezuela erzwingen will. Laut Berichten könnte eine militärische Aktion unmittelbar bevorstehen, da Trump damit droht, dass Angriffe auf venezolanisches Territorium „sehr bald beginnen“ würden.

Aus aller Welt, aber auch aus den USA selbst, kommen Warnungen, dass eine solche Aktion leicht außer Kontrolle geraten und die USA in einen katastrophalen Krieg verwickeln könnte. Ein solcher Schritt wäre auch ein großer Rückschlag für das Erreichen eines Friedensabkommens mit Russland.

Die Welt steht an der Schwelle zu einem großen Wandel. Eine erfolgreiche Weltpolitik darf sich jedoch nicht mit der bloßen Beendigung von Kriegen begnügen, sondern muss auf die Schaffung einer neuen Ära abzielen, die die letzten 500 Jahre des Kolonialismus endgültig beendet.

Wie Helga Zepp-LaRouche und das Schiller-Institut betont haben, müssen die Nationen des Westens mit den Nationen des Globalen Südens und des Ostens zusammenarbeiten, um eine neue Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur zu schaffen. Diese muss das Prinzip des gegenseitigen Nutzens durch die gegenseitige Förderung aller verankern. Die völlig übertriebene Aufregung, die die Beendigung des von der NATO inszenierten Konflikts mit Russland begleitet, deutet auf Veränderungen von beispielloser historischer Bedeutung hin.


Quelle:

E.I.R. Nachrichten: NATO unter Schock wegen Friedensverhandlungen in Moskau – Zeit, das Bündnis endgültig aufzulösen. 1.12 2025

 

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