Tanz für Gerechtigkeit und Frieden

Am Sonntag, 17. Dezember wird Mirjam Sutter, freischaffende Tänzerin und Choreografin, von ihrer Arbeit in Palästina berichten. In der Diskussion wird Hanna Tams, einer der Tänzer aus ihrem Team, über ZOOM aus Ostjerusalem zugeschaltet.

Last Thing Remaining
Ausschnitt aus Last Thing Remaining. z.V.g.

Die vier Tanz-Abende mit dem Titel «Last Things Remaining» im November in Bern und Zürich waren sämtlich ausverkauft. Es war ein Wunder, dass sie überhaupt stattfinden konnten. Nach dem 7. Oktober waren Sponsoren abgesprungen. Ausserdem war unklar, ob die TänzerInnen überhaupt einreisen können, ob sie Visa erhalten würden.

Mirjam SutterDie Initiatorin Mirjam Sutter unterrichtet in Zürich zeitgenössischen und orientalischen Tanz. Sie entwickelt auch eigene Projekte, in denen sich die Sprache des zeitgenössischen Tanzes mit jener aus dem Nahen Osten und Nordafrika verbindet. 

Erstmals war sie 2004, während der 2. Intifada, in Palästina, seitdem regelmässig. Tanz- und Theatergruppen im Westjordanland, in Gaza und Ostjerusalem laden sie ein, um mit ihnen zu arbeiten.

Im Sommer 2022 ermöglichte Pro Helvetia Mirjam Sutter, 5 Wochen lang mit TänzerInnen in Ramallah zu arbeiten. Gemeinsam mit vier Tanzschaffenden aus Ostjerusalem und Ramallah kreierte sie das Stück «Last Things Remaining». Es ist eine Co-Produktion mit dem Contemporary Ramallah Dance Festival. 

Am 8. Juni dieses Jahres wurde das Stück in einer Studioshow uraufgeführt. Die eigentliche Premiere war am 3. Oktober 2023, am Bethlehem International Performing Arts Festival, vor einem gemischt internationalen und palästinensischen Publikum von 300 Personen.

Auch die Aufführungen im November 2023 in Bern und Zürich waren seit Monaten geplant. Nach dem Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober war es lange fraglich, ob sie überhaupt stattfinden können.

Gross war die Erleichterung, als Mirjam Sutter mitteilen konnte, dass «alle vier TänzerInnen wohlbehalten bei uns angekommen sind». Die vier ausverkauften Aufführungen in Zürich und Bern waren ein grosser Erfolg. 

Die Zeitung Züriberg schrieb dazu: «Die Aufführung von vier palästinensischen Tänzerinnen und Tänzern, gemeinsam mit der Zürcher Choreografin Mirjam Sutter, wurde vom Publikum mit Standing Ovations und langem Applaus gewürdigt. Die hochemotionale Tanzperformance löste bei einigen Zuschauerinnen und Zu- schauern auch Tränen aus. Das Tanzstück «Last Thing Remaining», eine Kombination von orientalischem und zeitgenössischem Tanz, erzählt von der Lebenssituation in Palästina und den Schwierigkeiten, mit denen Palästinenserinnen und Palästinenser zu kämpfen haben. Zudem liegt der Fokus auf der Resilienz. (…) In einer anderen Szene sind die Tänzer im Saal verteilt und zeichnen mit Kreide einen Kreis um sich. Die Kreise sollen die verschiedenen palästinensischen Enkla- ven zeigen, in welchen die dort wohnhaf- ten Palästinenserinnen und Palästinen- ser mit unterschiedlichen Rechten und Problemen leben. Gemeinsam haben sie, dass deren Bewegungsfreiheit stark ein- geschränkt ist.»

Beim anschliessenden Gespräch mit dem Publikum wurde vielen erst so richtig bewusst, unter welch schwierigen Bedingungen die Menschen in Palästina leben müssen.

EINLADUNG ZUM CAFÉ PALESTINE – hier der FLYER zum Ausdrucken

SONNTAG, 17. DEZEMBER 2023

Quartierzentrum Bäckeranlage Hohlstr. 67, 8004 Zürich

Mit Büchertisch, Olivenöl & Zatar und anderen Produkten aus Palästina.

Ab 17 Uhr: Palästinensisches Essen 

18 Uhr: Vortrag und Diskussion