Ernst ist an der Bleichestrasse 34 in Winterthur. Aber eigentlich müsste die Frage heissen: Wo ist Adrian? Denn Adrian Soller, Chefredaktor des Magazins Ernst, ist unkontaktierbar. Er habe vor ein paar Stunden gearbeitet, bescheidet mir ein Bürokollege, als ich im Atelier der ehemaligen Teigwarenfabrik Bschüssig klingle. Also noch ein Mail, ein Anruf, noch ein SMS – vergeblich. Dann ruft er mich an. Er ist aus den Ferien zurück und hat seine Mails nicht gelesen und das Telefon nicht umgeleitet. Löblich! Ernst lohnt sich. Die erste Ausgabe kam vor einem Jahr heraus, als Nachfolgemagazin der «Männerzeitung». Den titelgebenden Essay «Mach es gross» steuerte Ivo Knill bei, deren langjähriger Chefredaktor und nach wie vor Autor. Ernst nahm sich einiges vor: männliche Stereotypen aufbrechen, die schwierigen Seiten des Mannseins zeigen, den Autorenjournalismus pflegen. «Wir wollen keine Klischees bedienen», sagte Knill der Berner Zeitung. Zwar wird im zweiten Beitrag ein Bodybuilder vorgestellt, aber der erzählt auch, wann er sich schwach fühlt. Berührend!

Die Ansätze im Ernst sind ernsthaft und wohltuend frisch – und auch Frauen lesen das Heft und schreiben für das Heft. Vor kurzem ist das fünfte Heft zum Thema Geschwister erschienen. Es will uns «einen neuen Blick aufs Beziehungsleben offerieren», schreibt Adrian Soller im Vorwort. Das bestätigt auch das neue Heft zum Thema Geschwister. Reich und bereichernd!    DL
Ernst, das Gesellschaftsmagazin für den Mann.
Erscheint viermal jährlich. Jahresabo: CHF 50.–.

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