Beinwil/AG lehnt Windpark Lindenberg mit 62% ab – Windlobby will Volksentscheide abschaffen

Grosses Interesse an der Gemeindeversammlung und ein klarer Entscheid
Windpark Lindenberg
In der windarmen Schweiz müssen Windparks an erhöhter, weit sichtbarer Lage platziert werden, hier auf dem Lindenberg im Kanton Aargau (Bild: Freie Landschaft Schweiz)

An der Gemeindeversammlung vom 29. Oktober 2025 haben 315 Stimmbürger/innen in Beinwil (AG) den geplanten Windpark Lindenberg abgelehnt. Nur 197 waren dafür. Damit scheitert der Windpark klar.

Die befürwortende Windlobby „Pro Wind“ reagiert mit einer verheerenden, antidemokratischen Forderung: Sie verlangt die Abschaffung der demokratischen Volksrechte im Kanton Aargau. 

Nach der vor kurzem eingereichten Gemeindeschutz-Initiative sollen betroffene Gemeinden – wie bisher – über geplante Windparks abstimmen klnnen.  
Der Verein Pro Lindenberg schreibt in seiner Medienmitteilung:

 „Die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger von Beinwil haben mit ihrem klaren Nein zum geplanten Windpark auf dem Lindenberg ein starkes Zeichen gesetzt: Für den Schutz unserer Landschaft, für die Gemeindeautonomie.
Obwohl den Initianten praktisch unbegrenzte Mittel und ein professioneller Beraterstab zur Verfügung standen, ist es ihnen nicht gelungen, das Vorhaben schönzureden und die zu erwartenden Schäden, Gefahren und Risiken zu verheimlichen. 
Die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger haben die Argumente dafür und dagegen sorgfältig abgewogen und sich konsequenterweise dagegen entschieden. 
Wir erwarten jetzt ein Umdenken auf regionaler, kantonaler und nationaler Ebene – und eine grundsätzliche Neubeurteilung der Rolle der Windkraft in der Schweiz. Auf Projekte in ungeeigneten Gebieten soll konsequent verzichtet werden.“

Derweil gab es heftige Reaktionen der  „Pro Wind“, die von der Suisse Eole,  der Vereinigung der Windkraftpromotoren, kräftig finanziert und unterstützt wird.

„Pro Wind“ bezeichnete die Volksabstimmung als „demokratiepolitisch fragwürdig“, weil die Bevölkerung keinen „vernünftigen Entscheid“ gefällt habe und „das grosse Ganze“ aus den Augen verloren hätte. Volksabstimmungen in den Gemeinden gehören gemäss „Pro Wind“ abgeschafft.

Freie Landschaft Schweiz kritisiert diese antidemokratischen Forderungen der Windkraft-Lobby. Diese will die betroffene Bevölkerung, die Windkraftanlagen mehrheitlich ablehnt, zum Schweigen bringen! Diese Einmischung der Lobby in die demokratische Debatte ist nicht akzeptabel. 

Die finanziellen Interessen in- & ausländischer Unternehmen, die ihre Windkraftanlagen in der Schweiz verkaufen, dürfen nicht über das Selbstbestimmungsrecht der Bevölkerung gestellt werden.  In den Kantonen St. Gallen, Luzern, Schaffhausen, Jura, Solothurn, Neuenburg und Fribourg haben die betroffenen Bevölkerungen der Gemeinden bereits kein demokratisches Mitspracherecht mehr.

Im Kanton Zürich ist die Abschaffung der demokratischen Volksrechte vom Baudirektor beantragt worden. Nun fordert die Windlobby das Gleiche auch im Kanton Aargau. In einem Drittel der Kantone ist die Gemeindeautonomie also bereits abgeschafft worden oder wird von Gegnern der Demokratie bedroht.

Die Demokratie soll abgeschafft werden, weil der unterlegenen Windkraftlobby die jüngsten, klaren Abstimmungsresultate in den Gemeinden nicht gefallen!

Freie Landschaft Schweiz und zahlreiche Mitstreiterinnen haben deshalb bei der Bundeskanzlei die Gemeindeschutz-Initiative eingereicht. Diese soll das demokratische Mitspracherecht der Gemeinden bewahren. Eine sozial und ökologisch unverträgliche Energiewende darf nicht zwanghaft gegen die Bevölkerung durchgesetzt werden. Über die Initiative wird national im Frühjahr 2027 abgestimmt.


Weitere Quellen:

Swissinfo: Gemeinde Beinwil im Freiamt AG lehnt Windpark Lindenberg ab. 30.10.2025

SRF: Kein Windpank über Beinwil im Freiamt. 30.10.2025

Aargauer Zeitung (Abo): Kein Windpark über Beinwil: Bevölkerung lehnt Projekt deutlich ab. 30.10.2025

Video des Vereins Pro Lindenberg:

 

 

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