Eine poetische Begegnung mit einem friedvollen Utopisten bei Bern

Konstantin Wecker liest heute Dienstag in der Mühle Hunziken in Rubigen aus seinem neusten Gedichtband "Auf der Suche nach dem Wunderbaren" vor.

Foto von Thomas Karsten

Er glaubt an die Kraft jedes einzelnen Menschen und gibt seine Utopie von einer herrschaftsfreien Welt nicht her.

Der bedeutende Liedermacher aus Deutschland wird heute Dienstag die Besucher aber nicht mit seinen tiefsinnigen Songs zum Nach- oder Vordenken anregen, sondern eine Lesung halten. Vor einigen Wochen hat sich der Musiker an der Hand verletzt. So greift er nicht in die schwarz-weissen Tasten, sondern zu seinem jüngsten Gedichtband „Auf der Suche nach dem Wunderbaren“. Die meisten seiner Texte und Gedichte sind in den letzten 30 Jahren in seinem Haus in der Toskana unter einem Maulbeerbaum enstanden, von dem er sich inspiriert fühlte. Da fanden die Gedichte quasi zu ihm. Es schrieb – nicht er.

«Meine Gedichte waren eigentlich immer klüger als ich.»

Konstantin Wecker kann auf 50 faszinierende Bühnenjahre zurückschauen. Kein Wunder kommt der gebürtige Bayer und Querdenker schnell und gerne ins Erzählen. Er tut dies aus dem „ganzen schrecklich schönen Leben“, wie sein aktuelles Leseprogramm heisst. Der Liedermacher kennt die Gratwanderung des Lebens mit seinen unglaublichen Höhen und Tiefen und scheut den kritischen Blick auf sich selber, aber auch auf die Entwicklungen unserer Gesellschaft nicht. Poesie steht für ihn mitunter für friedlichen Widerstand. In der Kultur sieht er die grosse Chance, dem Einzelnen Mut zu machen, zu sich selbst zu stehen.

So appelliert Konstantin Wecker an die Möglichkeiten jedes einzelnen Menschen zu einem freien unabhängigen Denken und Handeln sowie zu einem selbstbestimmten Leben.
 

Die Lesung „Das ganze schrecklich schöne Leben“ von Konstantin Wecker ist heute Dienstag, 1. September, in der Mühle Hunziken in Rubigen. Türöffnung: 18.30 Uhr, Beginn 20 Uhr. Der Anlass ist bestuhlt und erfordet eine Maske. Tickets gibts auf starticket.ch.