Um das wegen der aktuellen Situation leerstehende Kurszentrum Ballenberg zwischenzunutzen, sollen die Räumlichkeiten Schweizer Schulen für Handwerkskurse zur Verfügung gestellt werden. Dafür läuft bis Ende Monat ein Crowdfunding.

© zVg

Das Kurszentrum Ballenberg in Hofstetten (BE) spürt wie viele andere Veranstaltungsorte die Auswirkungen der Corona-Krise: Die Kursräume, in denen normalerweise über 300 Kurse und Workshops pro Jahr stattfinden, stehen leer, und mindestens bis im Sommer werden keine Veranstaltungen durchgeführt werden können.

Doch einfach die Türen zuzusperren kommt für Ballenberg-Leiter Philipp Kuntze nicht in Frage. Ab sofort möchte er die ungenutzten Räumlichkeiten Schweizer Schulen zur Verfügung stellen – und zwar gratis. Im Rahmen des Projekts «Get out of the box» sollen Schülerinnen und Schüler aus der ganzen Schweiz in Hofstetten «kreativ Dampf ablassen». Ob beim Schmieden, Töpfern oder Drechseln: «Die Kinder und Jugendlichen sollen einfach mal ausprobieren können, etwas Neues entdecken und ihre Energie in ein handwerkliches Projekt stecken», sagt Kuntze.

Er hegte schon länger die Idee, das Angebot des Kurszentrums nicht nur Erwachsenen, sondern auch Jugendlichen und Kindern zugänglich zu machen. Nun scheint der perfekte Moment dafür, denn die gegenwärtige Situation hat besonders auf Kinder und Jugendliche negative Auswirkungen. Die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände (SAJV) und der Dachverband Offene Kinder- und Jugendarbeit Schweiz (DOJ) fordern in einem Schreiben an das Bundesamt für Gesundheit (BAG) vom 5. Februar 2021 wieder mehr Freiräume und Lebensmöglichkeiten für die Jugend nebst Schule und Familie.

Um das Ganze zu finanzieren, hofft Kuntze auf Unterstützung der öffentlichen Hand, wo bereits Projekteingaben laufen, aber auch aus der breiten Bevölkerung. Dazu hat das Kurszentrum Ballenberg auf der Crowdfunding-Plattform «wemakeit» eine Spendenaktion gestartet. Insgesamt belaufen sich die Projektkosten auf 79'000 Franken, via Crowdfunding sollen 25'000 Franken zusammenkommen. «Get out oft he box» kann noch bis Ende März via Wemakeit unterstützt werden.