6. August 1945: Ich habe Hiroshima überlebt
Es sollte eins der bewegendsten und berührendsten Interviews werden, dass ich im Laufe meines journalistischen Lebens geführt habe. Ich begegnete Miyoko Matsubara, dieser kleinen schmächtigen, etwas gebeugten Frau, vor zehn Jahren, als sie im Alter von über 70 Jahren mit ihrer stillen, unbeugsamen Kraft zum x-ten Mal um die Welt flog, um die junge Generation zu warnen: Zu warnen vor der Hölle, in die sie geblickt hatte, zu erinnern an das unermessliche Leid, zu deren Zeugin sie geworden war, Vorstellungen zu vermitteln vor dem nuklearen Holocaust, der unter dem Begriff der ‚atomaren Abschreckung‘ fast schon normal klingt.