Ein Viertel bis ein Drittel aller weltweit produzierten Lebensmittel wird nicht gegessen. In der Schweiz werden gemäss dem Verein Foodwaste.ch rund 30 Prozent aller Lebensmittel in den Haushalten weggeworfen.

Ein Viertel bis ein Drittel aller weltweit produzieren Lebensmittel landet im Müll. Entweder, weil sie verderben, bevor sie den Konsumenten überhaupt erreichen, oder weil sie dennoch weggeworfen werden. Eine gigantische Verschwendung. Schlecht fürs Klima ist sie obendrein. Nahrungsproduktion verursacht etwa ein Viertel der globalen Treibhausgasemissionen, schreibt das Datenportal «Our World in Data» in einem aktuellen Artikel. Andere Publikationen wie die «BBC» gehen unter Bezug auf die Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) von einem Drittel aus.

Der Mensch muss essen. Nahrung muss angebaut, bewässert, gedüngt, geerntet, transportiert und verpackt werden. Oder sie wird in Form von tierischen Produkten weiter «veredelt», gemästet, geschlachtet, portioniert und gekühlt. All das verbraucht Ressourcen, die sich in CO2-Äquivalente umrechnen lassen. Wer nachrechnet oder nachsieht, stellt fest: Je nach Quelle stammen zwischen sechs und zehn Prozent der global produzierten Treibhausgase aus jährlich ungefähr 1,8 Milliarden Tonnen weggeworfenem Essen.

Wo Lebensmittel verloren gehen, ist global unterschiedlich. In Ländern mit niedrigem Durchschnittseinkommen gehen Lebensmittel vor allem auf dem Weg von der Ernte zum Konsumenten verloren, grösstenteils wegen mangelnder Infrastruktur, analysiert die FAO. Im wohlhabenderen Teil der Welt aber werden vor allem viele Lebensmittel in den privaten Haushalten weggeworfen. Schätzungen gehen davon aus, dass Foodwaste in Europa und Kanada zur Hälfte beim Konsumenten entsteht.

Wo Lebensmittel verloren gehen:

- bei der Ernte
- bei Transport und Verteilung
- bei der Lagerung
- beim Verpacken
- bei der Verarbeitung und Veredelung
- im Handel
- beim Konsumenten

In der Schweiz, rechnet «Foodwaste.ch» vor, werden 28 Prozent aller Lebensmittel in den Haushalten weggeworfen, 35 Prozent bei der Verarbeitung, 20 Prozent in der Landwirtschaft. Gastronomie und Handel werfen zusammen nur 17 Prozent weg. Laut «Foodwaste.ch» und dem Bundesamt für Umwelt (BAFU) werden 2,8 Millionen Tonnen Lebensmittel pro Jahr oder 330 Kilogramm pro Kopf der Schweizer Bevölkerung weggeworfen. Zwei Drittel davon wären laut BAFU noch geniessbar – ein Gegenwert von 600 Franken pro Jahr und Kopf. Das ist mehr, als die Schweiz auf eigenem Boden selbst produzieren könnte.