Eine Tomate möchte so sein dürfen, wie sie ist

«Die Wurzeln des Überlebens» begleitet fünf innovative Landwirtinnen und Landwirte, die sich das vergessen geglaubte bäuerliche Wissen der letzten Jahrtausende zu Nutze machen und weiterentwickeln. Ab heute ist der Film auf «Kino on Demand» erhältlich, noch bevor er in Deutschland in die Kinos kommt.

In den letzten Monaten wurde in der Schweiz so viel über Landwirtschaft diskutiert wie selten. Im Zusammenhang mit der Pestizid- und der Trinkwasserinitiative wurde immer wieder die Frage aufgeworfen, welche Alternativen zur industriellen Produktion von Lebensmittel denn überhaupt möglich sind. Der Film «Die Wurzeln des Überlebens» zeigt konkrete Beispiele auf, und wir lernen fünf Landwirtinnen und Landwirte kennen, die alles ein bisschen anders machen. Ihr Plädoyer: «Wir Bauern müssen selbstbewusster werden und uns von Politik und Wissenschaft nicht mehr alles gefallen lassen!»

Erich Stekovics zum Beispiel widmet sich der Zucht von Tomatensorten – über 3000 Arten hat er insgesamt. 500 kommen jedes Jahr auf seine Felder, und zwar ganz ohne künstliche Bewässerung, mühevolles Hochstecken oder Ausgeizen. «Eine Pflanze möchte so sein dürfen, wie sie ist», sagt er. Mechthild Knösel arbeitet auf ihrem Hof am Bodensee mit Milchkühen und deren Nachzucht. Sie möchte der Kuh die Beziehung zu ihrem Kalb wiederschenken, denn normalerweise werden diese noch am Tag der Geburt getrennt, damit die Kühe gemolken werden können. «Kuh und Kalb leiden unter der Trennung, und die Rufe der Trauer und Verzweiflung gehen einem durch Mark und Bein», sagt Knösel.

Christoph Simpfendörfer dagegen meint, dass Bauern in die Stadt gehören. Ihre Arbeit soll sichtbar sein, damit die Menschen geerdet werden und wieder wissen, was für eine gesunde Landwirtschaft nötig ist. Menschen aus der unmittelbaren Umgebung seines Hofs unterstützen ihn, weil sie wissen, dass sie sonst etwas sehr Wertvolles verlieren. Und damit wir nicht vergessen, dass es in vielen Bereichen schon fünf vor zwölf geschlagen hat, durchwebt den Film die Ballade «Der Weltuntergang» von Franz Hohler, in welcher erklärt wird, wie durch das Verschwinden eines winzigen Käfers der gesamten Menschheit der Weltuntergang drohen kann.

Mehr Infos zum Film

«Die Wurzeln des Überlebens» kann ab heute hier angesehen werden.
Ein Ticket für eine Leihdauer von 48 Stunden kostet 9.99 Euro.