Christa Dregger

Zeitenwende in der evangelischen Kirche Deutschland: Denkschrift versus Friedensruf

Die evangelische Kirche in Deutschland ist mit ihrer lange erwarteten Denkschrift «Welt in Unordnung - Gerechter Frieden im Blick» von ihrer pazifistischen Haltung abgerückt. Im Autorenteam sassen nicht nur Theologen, sondern auch Militärangehörige. Pfarrer und Gefängnisseelsorger Thomas-Dietrich Lehmann, Mit-Initiator des völlig anders gesonnenen «Friedensrufes» aus der evangelischen Kirche, erklärt die Zeitenwende der Kirche.

Kriegsdienst-Verweigerung ist ein Akt des Mutes

Auf jeder Demonstration erlebe ich mindestens einen Moment, der mir bleibt. In Berlin, am 3. Oktober, auf der Demo «Nie wieder kriegstüchtig» gehörte dazu der freundschaftliche Handschlag von Andrej Konovalow und Artyom Klyga, einem Ukrainer und einem Russen, beides Aktivisten für das Recht auf Kriegsdienstverweigerung.

Wétiko - die Egoismus-Epidemie des weissen Mannes und ihre Heilungschancen

Mit dem Wort Wétiko bezeichneten die kanadischen Cree-Indianer einen bösen Geist, der die Seele eines Menschen befällt und ihm kannibalische Gelüste einflüstert. Später erkannten die Cree Wétiko als die Krankheit des «weissen Mannes», die grösste Epidemie der Menschheit: Habgier, Machthunger, fehlendes Mitgefühl sowie Unfähigkeit, für die nächsten Generationen zu denken. Soweit die Diagnose. Philosophen und Indigene aus verschiedenen Kulturen schlagen Heilmittel vor.

«In Kolumbien herrscht nicht der Präsident, sondern die Gewalt.»

Staatspräsident Gustavo Petro bat um Entschuldigung für die Morde des Staates an der Friedensgemeinschaft San José de Apartadó – und nutzte die Zeremonie für eine beeindruckende Klarstellung, wer die Macht im Land hat – und zieht eine Verbindung bis zu den Gewaltkräften in Israel. (Artikel und Video)

Heilendes Theater

In dieser neuen Terra-Nova-Podcast-Folge spreche ich mit der Schauspielerin Julia Höfler über ihr Stück «Gletarn» und ihren Workshop «Trau´ma uns». Mit beiden taucht sie tief ein in ihr vererbtes Kriegstrauma: Ihre Familie verdiente jedes Mal Geld, wenn die von ihrem Grossvater erfundene Handgranate explodierte.

Wo sind wir nur gelandet? Und was müssen wir noch lernen?

Ich gehöre zu der Generation, die – in unserer eigener Wahrnehmung zumindest – erfolgreich für den Frieden demonstriert hat, damals zwischen 1981 und 1983 in verschiedenen europäischen Hauptstädten. Es ging gegen den NATO-Doppelbeschluss, der grob hiess: Erst aufrüsten, dann verhandeln. Wir aber wollten Frieden schaffen ohne Waffen. Wie konnte das so dermassen schiefgehen? Die Samstagskolumne.