Die dunkle Zeit hat begonnen. Bei uns im Norden wird es schon ab 16 Uhr dunkel. Ich liebe das und stimme nicht mit der Allegorie überein, dass Licht immer «gut» ist und Dunkel immer «böse».
Mit Herzklopfen schaue ich nach dem Aufstehen als erstes auf meinen Kontostand – und beruhige mich wieder: Gottlob, heute war niemand mit meiner Bankkarte einkaufen. Ich kann wieder aufatmen. Bis morgen früh.
Die evangelische Kirche in Deutschland ist mit ihrer lange erwarteten Denkschrift «Welt in Unordnung - Gerechter Frieden im Blick» von ihrer pazifistischen Haltung abgerückt. Im Autorenteam sassen nicht nur Theologen, sondern auch Militärangehörige. Pfarrer und Gefängnisseelsorger Thomas-Dietrich Lehmann, Mit-Initiator des völlig anders gesonnenen «Friedensrufes» aus der evangelischen Kirche, erklärt die Zeitenwende der Kirche.
Annemarie Koch, 78, Vorsitzende des Vereins Kene Elou Te, begleitet mit ganzem Herzen, viel Erfahrung und gesundem Menschenverstand eine Lebensschule im Dogonland von Mali und schafft dabei Wunder für verarmte Menschen. Zum Beispiel Wasser. Oder Schutz durch Rebellen.
Auf jeder Demonstration erlebe ich mindestens einen Moment, der mir bleibt. In Berlin, am 3. Oktober, auf der Demo «Nie wieder kriegstüchtig» gehörte dazu der freundschaftliche Handschlag von Andrej Konovalow und Artyom Klyga, einem Ukrainer und einem Russen, beides Aktivisten für das Recht auf Kriegsdienstverweigerung.
Die meisten Menschen lügen bewusst ein bis zwei Mal pro Woche, beim Kennenlernen einer neuen Person aber fast im Minutentakt. Das Gespräch mit der Kriminalpsychologin Saara Huhtasaari erschien bereits im aktuellen Zeitpunkt zum Thema: Zeit der Wahrheit.
Mit dem Wort Wétiko bezeichneten die kanadischen Cree-Indianer einen bösen Geist, der die Seele eines Menschen befällt und ihm kannibalische Gelüste einflüstert. Später erkannten die Cree Wétiko als die Krankheit des «weissen Mannes», die grösste Epidemie der Menschheit: Habgier, Machthunger, fehlendes Mitgefühl sowie Unfähigkeit, für die nächsten Generationen zu denken. Soweit die Diagnose. Philosophen und Indigene aus verschiedenen Kulturen schlagen Heilmittel vor.
Staatspräsident Gustavo Petro bat um Entschuldigung für die Morde des Staates an der Friedensgemeinschaft San José de Apartadó – und nutzte die Zeremonie für eine beeindruckende Klarstellung, wer die Macht im Land hat – und zieht eine Verbindung bis zu den Gewaltkräften in Israel. (Artikel und Video)