Schleifmaschinen, Sport- und Gartengeräte, Hochdruckreiniger oder Fahrzeug-Anhänger: Bereits über 40‘000 Schweizerinnen und Schweizer teilen sich über die Online-Plattform Sharely eine Vielzahl von Produkten, die in der Regel teuer in der Anschaffung sind und meist nur wenige Male im Jahr gebraucht werden.

Lucie Rein, Gründerin von Too Good To Go, und Raoul Stöckle, Gründer von Bond Bikes, übernehmen Sharely.

Kreislaufwirtschaft erreicht den Schweizer Handel: Sharely.ch ist die grösste Schweizer Miet- und Vermietplattform für Alltagsgegenstände und Ausgefallenes. Hier kann jeder einfach und schnell zum Mieter oder Vermieter werden, damit ökologisch und nachhaltig handeln, den Konsum senken und dazu noch Geld sparen beziehungsweise verdienen.

Die organisch gewachsene Online-Plattform Sharely verzeichnet seit ihrer Gründung im Jahr 2014 ein rasantes Wachstum – gerade während der Corona-Krise entdeckten viele Schweizerinnen und Schweizer die Vorteile der Sharing-Community. Diesen Erfolg will das neue Führungsteam von Sharely mit zusätzlichen Partnern und Investoren weiterführen und ihre Plattform als Speerspitze der Kreislaufwirtschaft in der Schweiz etablieren.

Lucie Rein, welche die Anti-Foodwaste-Plattform Too Good To Go in der Schweiz aufgebaut hat, erklärt, welches Potenzial sie als neue Geschäftsführerin von Sharely nutzen will: «Den Erfolg von Sharely verdanken wir unseren engagierten Mitgliedern – Privatpersonen, die untereinander Gegenstände teilen. Neu wollen wir auch den Schweizer Handel für unsere Idee gewinnen und ihn damit an den Vorteilen der aufblühenden Kreislaufwirtschaft teilhaben lassen.»

Führende Detailhändler, wie Migros, haben die Chancen der Kreislaufwirtschaft erkannt und sind mit Sharely bereits Partnerschaften eingegangen. Lucie Rein führt aus: «Unser Ziel ist es, dass der Schweizer Handel verschiedene Produkte – auch Ausstellungsstücke oder Retouren – über Sharely der Kreislaufwirtschaft zuführt. So schaffen wir für den Handel einen neuen Absatzmarkt, der nicht nur wirtschaftlich attraktiv, sondern auch nachhaltig ist und unsere Ressourcen schont.»

Üblicherweise wird im Handel ein Produkt ein Mal verkauft. Sharely sieht vor, dass dieses Produkt von den zahlreichen Mitgliedern der Sharing-Economy wiederverwendet werden kann. Sowohl der Detailhändler als auch der Käufer eines Produkts können über Sharely ihre Produkte vermieten und damit in die Kreislaufwirtschaft überführen. Nicht jeder will das Objekt besitzen, sondern braucht es nur zu einem bestimmten Zeitpunkt für einen bestimmten Zweck. So entsteht für den Handel eine neue Wertschöpfungskette, indem jedes einzelne Produkt über einen Mietvorgang wieder in Umlauf gebracht wird.

Lucie Rein betont: «Der blosse Besitz von Gütern generiert keine Wertschöpfung. Erst wenn wir diese Güter der Kreislaufwirtschaft zuführen, entstehen nachhaltige wirtschaftliche Vorteile für Händler und Konsumenten.»

Raoul Stöckle, neuer Verwaltungsratspräsident von Sharely, stellt den Grundsatz des Unternehmens in den Fokus: «Wer über uns Gegenstände mietet, verzichtet auf den Kauf von Neu- und Occasionswaren. Das ist ein guter Ausgangspunkt für eine ressourcenschonende Lebensführung und entspricht einem stark wachsenden Bedürfnis in unserer Gesellschaft.»

Das Unternehmen hat bereits 2020 eine Studie in Auftrag gegeben und eine Umfrage bei seinen Mitgliedern durchgeführt, um in Erfahrung zu bringen, ob sie ohne Sharely den gemieteten Gegenstand käuflich erworben hätten. Gleichzeitig wurde analysiert, wie viel CO2 die meistvermieteten Objekte in deren Lebenszyklus generieren. Damit konnte Sharely ermitteln, wie hoch die Einsparungen pro Mietvorgang und Objekt-Typ sind. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass eine einzelne Miettransaktion so viel CO2 einspart, wie eine Autofahrt von über 500 Kilometern verursacht. In den letzten drei Jahren hat die Sharing-Plattform so über 520 Tonnen CO2 eingespart, was einer Autofahrt von knapp 4 Millionen Kilometern entspricht.

Raoul Stöckle betont: «Wir richten uns an Menschen, welche die Umwelt schonen wollen, über eine geringere Kaufkraft verfügen oder einfach zu wenig Stauraum zu Hause haben. Zudem wollen viele etwas Neues ausprobieren, ohne gleich kostspielige Anschaffungen zu tätigen. Mit der Einbindung des Schweizer Handels wollen wir die Kreislaufwirtschaft in der Schweiz ins Rollen bringen.»