Menschen im globalen Süden sind durch die Coronakrise am schwersten betroffen. Die durch Spenden finanzierte Hilforganisation «Solidar Suisse» setzt alles daran, die Ärmsten in den betroffenen Ländern vor gesundheitlichen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen der Krise zu schützen. Dafür zieht der Zeitpunkt seinen Hut.

Flüchtlingscamp Kutupalong in Bangladesch. Foto von ©YouTube

In Bagladesch wurden dieses Jahr mehr als 300'000 TextilarbeiterInnen entlassen. Sie haben keine Ersparnisse und keine soziale Absicherung. Der Jobverlust bedroht ihre Existenz. Solidar Suisse unterstützt ArbeiterInnen der Textil- und Lederindustrie mit Nahrungsmitteln und Schutzmaterial.

Kutupalong heisst das grösste Flüchtlingslager der Welt. Hier ist ein vergessenes Volk gestrandet. Es sind rund 850'000 Rohingya, die aus dem buddhistischen Myanmar fliehen mussten und nun im abgesperrten Lager in Bangladesch feststecken. Dort installiert Solidar Suisse Wasseranschlüsse und verteilt Hygienesets, unterstützt den Gemüseanbau, die Geflügelzucht und den Aufbau von kleinen Handwerksbetrieben, damit sich die Flüchtlinge selber versorgen können.

In El Salvador waren die Menschen in diesem Jahr nicht nur von der Pandemie betroffen, sondern auch von starken Überschwemmungen. Zur Unterstützung der betroffenen Kleinbauern verteilen Mitarbeitende von Solidar Suisse Saatgut um ihre Ernährung zu sichern. Zusätzlich setzt sich die Hilfsorganisation gegen die zunehmende häusliche Gewalt in El Salvador ein, indem sie gewaltbetroffene Frauen via soziale Medien über ihre Rechte informiert und staatliche Unterstützung für sie fordert.

Auch in Bolivien hat die Gewalt gegen Frauen zugenommen. Solidar Suisse informiert die Bevölkerung mit sozialen Medien und lokalen Radiostationen über Gewaltprävention. Die Betroffenen können sich über eine kostenlose Telefonhotline melden und erhalten die nötige Unterstützung.

In Malaysia, auf den abgelegenen Palmölplantagen in Sabah, sind viele ArbeitsmigrantInnen wegen Coronamassnahmen isoliert und die Versorgung mit Nahrungsmitteln und Hygieneartikel ist erschwert. Solidar Suisse verteilte während des Höhepunktes der Krise im ersten Halbjahr Grundnahrungsmittel und Hygieneartikel.

Dies sind nur einige Beispiele von Solidar Suisse. Das in Genf ansässige Hilfswerk unterstützt benachteiligte Menschen im globalen Süden, die von Armut oder ausgeprägter sozialer Ungleichheit, von schlechten Arbeitsbedingungen oder Katastrophen betroffen sind. Durch die Mitgliedschaft beim europäischen Netzwerk «Solidar» ist Solidar Suisse mit rund 60 anderen Hilfswerken verbunden und setzt die Auslandprojekte primär mit der lokalen Zivilgesellschaft um. Dafür sagen wir Chapeau!