Politik muss Hungernde unterstützen und einbeziehen, statt Konzerne zu hofieren. In Bern findet morgen eine Öffentliche Tagung statt.

Foto von welternaehrungstag.ch

«Wer den Hunger bekämpfen will, muss die Rechte der Menschen stärken, die von Hunger betroffen sind», erklärt Sarah Schneider, Expertin für Welternährung des Hilfswerks Misereor. Nur mit einer radikalen Kehrtwende könne verhindert werden, dass bis zum Jahr 2030 rund 150 Millionen Menschen mehr an Hunger leiden müssen. Ein breites Bündnis von Organisationen und Verbänden fordern anlässlich des Welternährungstages die Politik auf, ihren Einfluss für ein gerechtes, ökologisches und demokratisches Ernährungssystem zu nutzen. Landarbeiter sollen vor Ausbeutung geschützt werden und Gentechnik habe in der Landwirtschaft nichts zu suchen. Die Vereinnahmung der Politik durch Konzerne müsse verhindert werden. 

Das Bündnis sieht die Gründe für den fehlenden Fortschritt darin, dass sich die Politik an den Interessen grosser Konzerne statt am Menschenrecht auf Nahrung ausrichtet. «Kleinbäuerliche Erzeuger und LandarbeiterInnen hungern, weil sie in globalen Lieferketten ausgebeutet werden und weil ihre Lebensgrundlage zerstört wird. Sie können trotz harter Arbeit kein existenzsicherndes Einkommen verdienen», wird Philipp Mimkes, Geschäftsführer der Menschenrechtsorganisation «Fian», vom Entwicklungshilfswerk «Brot für die Welt» zitiert.

Zu diesem Thema findet morgen Freitag eine öffentliche Tagung mit dem Titel «Bauernrechte in den Mühlen der Wertschöpfungskette» statt. Am 16.10.2020, von 9:30 bis 16:30, im Eventforum in Bern.

Eintritt: freier Beitrag

Im Zentrum der Tagung steht die UN-Deklaration «undrop» für mehr Rechte der Bäuerinnen und Bauern. Sie soll am Beispiel der Verarbeitungskette von Weizen verständlich gemacht werden.