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Der Bundesrat lockert den Grenzwert: bis zehnfache Sendeleistung für 5G

Dabei werden die Rechte von Antennenanwohnern mit Füssen getreten. Weder sie noch die Gemeinden erhalten eine rekursfähige Verfügung. Es reicht die Einreichung eines Formulars bei der kantonalen Behörde. Dies steht im Widerspruch zu einem Bundesgerichtsentscheid, nach dem bei einer Änderung des Einflusses auf die Umwelt eine Baubewilligung nötig ist.

3 Fragen an Theologin Monika Hungerbühler

In drei Tagen wird in vielen Stuben «Oh du fröhliche» gesungen und gemeinsam zu Abend gegessen. Und es werden Geschenke ausgepackt. Auch in Jahren, wenn Corona nicht alles einschränkt, feiern viele Familien im geschlossenen Kreis. Monika Hungerbühler ist Theologin und Seelsorgerin der Offenen Kirche Elisabethen in Basel. Die 62-jährige Katholikin wünscht sich eine Weihnacht, wo die Türen auf- statt zugemacht werden. Sie selbst lebt mit Mann, Hund, zwei Katzen, Hase, Neffe, Schwester, Schwager in einer WG in Basel und ist Mitgründerin der feministisch-theologischen Zeitschrift FAMA. Die passive Maria in der Weihnachtsgeschichte gibt es für sie nicht.

Wie viel trauen wir unseren Kindern zu?

Es gibt unendlich viele Erziehungsratgeber – zu viele. Doch die amerikanische Mutter und Journalistin Michaeleen Doucleff greift eine ganz neue Perspektive auf. Mit ihrer kleinen Tochter lebt sie eine Zeitlang bei verschiedenen indigenen Familien auf drei Kontinenten, um von deren Erziehungsmethoden zu lernen und für die westliche Welt zu übersetzen. Das Buch, das nun auf deutsch erschienen ist, ist viel mehr als ein Ratgeber. Es erzählt Geschichten, die das Leben schreibt, und stellt in Frage, wie gut die westlichen Erziehungsmethoden den Kindern und Familien tun.

Tamara Bunke – Spionin und Revolutionärin

Sie setzte sich für eine gerechtere Welt ein. Dazu war sie zu allem bereit – auch die Waffe in die Hand zu nehmen. Die Deutschargentinierin liebte Lateinamerika und kämpfte für dieselben Ideale wie Che Guevara. In Bolivien versuchten sie gemeinsam eine politische Umwälzung herbeizuführen – es war aussichtlos. Aus der Serie «Aussergewöhnliche Frauenbiografien».

«Hört auf nur zu sanieren, lasst uns endlich beginnen, Schulen zu konzipieren»

Einen neuen Anstrich und fertig. Viele der Schulhäuser sind aber über hundert Jahre alt und entsprechen nicht mehr den Bedürfnissen von Schülern und Lehrern. Der Architekt Justus Asselmeyer in Hamburg dazu: «Unsere Schulbauten sind ein Skandal aus Vernachlässigung und unmenschlicher Architektur.»

3 Fragen an Zukunftsforscher Franz Nahrada

Vor ein paar Tagen endete der Lockdown in Österreich. Allerdings nur für Geimpfte und Genesene. Unser Mann vor Ort, Franz Nahrada, macht sich über die letzte Zeit, über die Gegenwart und Zukunft Gedanken. Ihn besorgen die jüngsten Entwicklungen, etwa auch die Impfpflicht, die in Österreich nun Realität werden wird. Der 66-Jährige findet genug Gründe, eine Impfpflicht abzulehnen. Und mit den Ungeimpften habe man einen bequemen Sündenbock gefunden. Was das nächste Jahr bringt? Der Zukunftsforscher ist sich nicht sicher: Wird es noch mehr Virusvarianten geben?

Tausende Namen gegen neue Schlupflöcher für Konzerne

Seinen Gegenvorschlag zur Konzernverantwortungsinitiative muss der Bundesrat umsetzen. Vor rund einer Woche hat er mit der Umsetzungsverordnung allerdings neue Schlupflöcher für die Konzerne beschlossen. Mehr als 30'000 Personen haben sich in kürzester Zeit dem Protest der Koalition für Konzernverantwortung angeschlossen und Namensinserate unterzeichnet, die vorgestern in Zeitungen erschienen sind.

Das Recht auf Reparatur

Die derzeitige Umweltkrise ist eine direkte Folge der übermässigen Ausbeutung von Ressourcen und der Überproduktion von Abfällen. Eine Umfrage zeigt jedoch: Die Schweizer Bevölkerung will mehr ihre defekten Geräte und Gegenstände flicken oder reparieren lassen, anstatt neue zu kaufen. Verschiedene Schwierigkeiten verhindern jedoch Reparaturen: 76 Prozent der Befragten verweisen zum Beispiel auf die hohen Kosten.

Wie Menschenrechte menschlich werden

Laut ihrer Definition gelten die Menschenrechte universell, doch in der Praxis wird dies nicht immer umgesetzt. Das wird sich nicht ändern, so lange wir das Thema rein rational betrachten. Wir müssen lernen, die Menschlichkeit von unseren Köpfen in Herz, Bauch und Hände sickern zu lassen. Kolumne anlässlich des gestrigen Tags der Menschenrechte.

Chapeau! – für Ueli Mäder

Er hat sich als Soziologieprofessor und Buchautor nicht nur theoretisch mit dem Thema Armut auseinandergesetzt, sondern auch in der Praxis stets Randständige unterstützt. Als Familienvater war er progressiv: Bereits vor 20 Jahren reduzierte er sein Pensum auf 50 Prozent, um am Nachmittag seine Kinder zu betreuen. Von seinen Kollegen an der Universität wurde er deshalb belächelt, und viele kritisierten ihn, weil er auch als Wissenschaftler offen zu seiner politischen Haltung stand. Nun wird Ueli Mäder für sein gesellschaftspolitisches Engagement mit dem Erich-Fromm-Preis ausgezeichnet.