Chapeau

Chapeau

ressort
Diverses

Chapeau! – für Anni Lanz

Anni Lanz setzt sich seit über 40 Jahren für die Rechte von Geflüchteten und Sans-Papiers ein. Ihr Engagement besteht nicht nur aus schönen Floskeln und gut gemeinten Worten, sondern aus handfesten Taten. Die sie auch schon dazu gebracht haben, das Gesetz zu brechen, weil es den Schutz der Menschenrechte nicht garantiert hat. Die Baslerin war nicht nur für diverse Organisationen wie «Solidarité sans frontières» oder die Basler Anlaufstelle für Sans-Papiers tätig, sondern hat im Laufe der Jahrzehnte auch mehr als 100 Geflüchtete bei sich zu Hause aufgenommen. 2004 wurde ihr von der Universität Basel die Ehrendoktorwürde verliehen, 2005 war sie für den Friedensnobelpreis nominiert. Nun wurde die 76-Jährige mit dem Prix Courage Lifetime Award des «Beobachters» ausgezeichnet.

Chapeau! – für Lea Hungerbühler

Die Organisation AsyLex begleitet Geflüchtete online und gratis bei ihren Asylverfahren. Seit 2017 baut Gründerin Lea Hungerbühler ein Netzwerk aus ehrenamtlichen Anwältinnen und Juristen sowie Übersetzerinnen und Asyl-Experten auf, um ihr grosses Ziel zu verwirklichen: dass jede asylsuchende Person das Verfahren, dem sie unterworfen ist, in seinen Grundzügen versteht und kostenlose Rechtsberatung erhält. 2020 hat AsyLex mehr als 50 Personen aus der Ausschaffungshaft befreit. Nun wurde Lea Hungerbühler mit dem Prix Caritas ausgezeichnet.

Chapeau! – für die Vermietung von Basler Mode

«Manusia» heisst auf Indonesisch «menschlich» – und genau so kommen die Studentinnen Lorena Madarena und Emma Kistemaker auch daher. 2018 haben die beiden Baslerinnen unter diesem Namen ihr Modelabel gegründet, mit dem sie Gegensteuer gegen den Verschleiss billiger Kleider leisten. In ihrem neusten diesjährigen Pilotprojekt vermieten sie Kleidung für formelle Anlässe zu Preisen, die sich auch Junge leisten können.

Chapeau! – für klimafreundliche Landwirtschaft

Heute vergeben wir gleich einen doppelten Chapeau, und zwar dem Prix Climat, der dieses Jahr zum ersten Mal vergeben wird, und seinen Gewinnern, den Landwirten von Slow Grow. Sie zeigen ein neuartiges landwirtschaftliches Produktionsverfahren, das insbesondere für das Klima vorteilhaft ist.

Chapeau! – für den Zuhör-Kiosk

«Es gibt einen riesigen Bedarf an Zwischenmenschlichkeit», so das Fazit von Christoph Busch, der seit 2018 einen Zuhör-Kiosk an einer Hamburger U-Bahn-Haltestelle betreibt. In einer Zeit, in der viele das Gefühl haben, dass ihnen niemand mehr zuhört, ist dieses Projekt Gold Wert. Inzwischen sind es 15 Freiwillige, die an der Emilienstrasse Zuhör-Dienst leisten – und das Projekt hat bereits Nachahmer in anderen Städten gefunden.

Chapeau! – fürs Handy-Café

Schüler werden zu Lehrern: Im Zürcher Handy-Café geben Sechstklässlerinnen und Sechstklässler älteren Menschen Hilfestellung bei der Benutzung von digitalen Mobiltelefonen. Die Freude ist auf beiden Seiten gross – und es geht nicht nur um die Vermittlung von Inhalten. Ein erfreulicher Nebeneffekt ist der generationenübergreifende Dialog.